ASK 21

Schulungsdoppelsitzer, Kennzeichen: D-5810, Wettbewerbskennung: LIF, Taufname: "Meranier"

Konstruktion

Die Schleicher ASK 21 ist ein zweisitziges Segelflugzeug in GFK-Bauweise als Mitteldeckerausführung mit gedämpftem T-Leitwerk für Schulung, Kunstflug, Leistungsflug und unter bestimmten Auflagen auch Wolkenflug. Sie ist neben der Schleicher ASK 13 – als deren Nachfolger sie vom Konstrukteur Rudolf Kaiser konzipiert wurde – oder auch dem Twin Astir eines der am weitesten verbreiteten Flugzeuge zur Ausbildung von Flugschülern. Wir verwenden unsere ASK 21 vor allem als Schulungsflugzeug oder zur Durchführung von Rundflügen. Aber auch für kleinere Überlandflüge wird dieses Flugzeug genutzt, kann jedoch im Streckenflug nicht mit den wesentlich leistungsfähigeren Einsitzern mithalten. Die ASK 21 verfügt über keine Ballasttanks, somit kann die Flächenbelastung nicht individuell an die Wetterlage angepasst bzw. erhöht werden.

Die ASK 21 wird seit 1979 bis heute gebaut, was Sie vor allem Ihrer Rubustheit und einfachen Handhabung im Schulbetrieb zu verdanken hat. Unsere ASK 21 mit dem amtlichen Kennzeichen D-5810 löste 1999 die bis dahin vom Verein genutzte K 2 B ab.

Cockpit und Ausstattung

Der Rumpf ist geräumig und im Vergleich zu modernen Hochleistungsdoppelsitzern breit wie eine Badewanne. Durch die zweiteilige, nach vorn (Pilotensitz, Flugschüler) und nach hinten (Copilotensitz, Fluglehrer) öffnende Haube ist ein bequemer Einstig möglich. Das Flugzeug verfügt über eine Doppelsteuerung, verstellbare Sitzschalen und Pedale auf beiden Sitzplätzen und kann so auf eine sehr große Bandbreite von Pilotinnen und Piloten individuell eingestellt werden. Darüber hinaus ist es möglich, fehlendes Pilotengewicht (unsere Flugschüler bringen oft nicht die Mindestbeladung von 70 kg auf die Waage) durch Trimmgewichte auszugleichen.

Die Sicht für den Piloten ist sowohl nach vorn als auch zur Seite und schräg hinten sehr gut, was auch an der im Vergleich zu unseren Hochleistungseinsitzern eher aufrechten Sitzposition liegt. Der Copilotensitz liegt im Schwerpunkt und somit auf Höhe der Tragflächenvorderkante, wodurch das Copilotengewicht keine nennenswerte Rolle für das Trimmen des Flugzeuges spielt. Diese Lage führt jedoch zu einem eingeschränkten Sichtfeld des Copiloten nach schräg hinten. Dafür kann er/sie sich über reichlich Bewegungsfreiheit freuen - auch hier ist die Sitzhaltung eher aufrecht.

Beide Sitzplätze verfügen über die vorgeschriebene Mindestinstrumentierung aus Höhenmesser, Fahrtmesser und Variometer. Das Paneel des Piloten ist ferner mit Flugfunk, Kompass, Flarm (Kollisionswarnsystem) und Endanflugrechner ausgestattet. Dem Copilot steht über Bedienelemente am Steuerknüppel ebenfalls der Funkt und über eine Zweitanzeige die Informationen des Flarm zur Verfügung .

Aufrüsten, Transport und Handling am Boden

Zusammen mit der ASK 21 schaffte der Aero Club 1999 auch einen geschlossenen Anhänger an mit dem das Flugzeug inkl. Zubehör sicher und wettergeschützt transportieren werden kann. Lediglich die vor einigen Jahren neu eingeführten Führerscheinklassen stellen oft unsere Jungpiloten vor das Problem, diesen ohne die Berechtigung E nicht fahren zu dürfen.

Der Zusammenbau unserer D-5810 erfordert einiges an Muskelkraft, da die Tragflächen einteilig, schwer und insbesondere im Rumpfbereich sehr tief sind. Es sind daher mindestens 3-4 Personen für den Aufbau notwendig. Ferner verfügt unser Exemplar noch nicht über automatische Ruderanschlüsse, so dass diese noch manuell angeschlossen werden müssen, was den Aufbauvorgang um einige Minuten verlänger - hier ist Teamwork gefragt!

Flugeigenschaften

Die Flugeigenschaften der ASK 21 sind wie bei Schulflugzeugen zu erwarten sehr gutmütig - insbesondere die Langsamflugeigenschaften sind für einen GFK-Doppelsitzer sehr gut. Das relativ dicke Profil im Rumpfbereich sorgt schon bei langsamen Geschwindigkeiten für eine stabile Lage, so dass wir beim Anrollen im Flugzeugschlepp auch auf das teilweise Herausziehen der Luftbremsen zur Verbesserung der Querruderwirkung verzichten können. Die ASK 21 hat im Gegensatz zu vielen modernen Flugzeugen keine Winglets sondern nach unten gebogene Flächenspitzen. Diese ermöglichen sogar einen Start mit abgelegter Tragfläche. Die Ruder sind ausgewogen und harmonisch, jedoch nicht ganz so leichtgängig und die Steuerwege sind deutlich länger als bei manch modernerem Doppelsitzer. In der Thermik steigt die ASK 21 vielen modernen Flugzeugen sogar davon, was insbesondere an der geringeren Flächenbelastung und den Langsamflugeigenschaften liegt. Einsitzig steigt die ASK 21 fast so gut wie unsere KA 8b. Die Landung auf Gras oder Asphaltplätzen ist unproblematisch, zumal die nach oben ausfahrenden Luftbremsen eine gute Wirkung haben. Lediglich bei Außenlandungen auf weichen Böden können relativ schnell Schäden an den Fahrwerksverkleidungen und an der Rumpfunterseite entstehen, da die Bodenfreiheit des festen Fahrwerkes wesentlich geringer als bei Flugzeugen mit Einziehfahrwerk ist.

Technische Daten unserer ASK 21

Hersteller: Alexander Schleicher GmbH & Co.
gebaut in: Deutschland, Poppenhausen/Wasserkuppe
Konstrukteur: Rudolf Kaiser
Baujahr: 1999
Bauweise: GfK-Bauweise mit starrem Hauptfahrwerk
Sitzplätze: 2
Spannweite: 17 m
Flügelfläche: 17,95 m²
Flügelstreckung: 16,1
Rumpflänge: 8,35 m
Cockpit Sitzhöhe: 0,90 m
Cockpit-Breite: 0,68 m
Höhe (Leitwerk): 1,55 m
Flügelprofil: Wortmann FX SO 2-196 und FX 60-126
Größtes Lastvielfaches (180 km/h): +6,5g bis −4,0g
Größtes Lastvielfaches (280 km/h) +5,3g bis −3,0g
Leermasse mit Mindestausrüstung: ca. 360 kg
max. Abflugmasse: 600 kg
Flächenbelastung (85 kg Zul.): 24,5 kg/m²
Flächenbelastung (200 kg Zul.): 31,0 kg/m²
Zuladung Cockpit: max 110 kg pro Sitzplatz
Höchstgeschwindigkeit: 280km/h
Mindestgeschwindigkeit (einsitzig): 62 km/h
Mindestgeschwindigkeit (doppelsitzig): 65 km/h
Manövergeschwindigkeit: 180 km/h
Höchstgeschwindigkeit bei starker Turbulenz: 200 km/h
Sturzflugbremsen ausfahren: bis 280 km/h
Geringstes Sinken (einsitzig): 0,65 m/s
Gleitzahl: 33,5
Klasse: Doppelsitzerklasse
Segelflug-Index: 92

 

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